Adventszeit im Kindergarten Lochpünt

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In diesem Jahr erzählen wir „Die Kinderbrücke“ von Max Bolliger:

An einem Fluss wohnten zwei Bauern, der eine am rechten, der andere am linken Ufer. Auf dem Wasser schwammen Enten und Schwäne. Sie freuten sich, dass die Sonne am Morgen auf -und am Abend unterging. Die Enten und Schwäne sonnten sich am Morgen am linken und am Abend am rechten Ufer.

Die beiden Bauern aber waren neidisch aufeinander. Der eine hätte lieber am rechten, der andere an linken Ufer gewohnt. Wenn sie morgens pflügten, schimpfte der eine, weil das Feld seines Nachbarn an der Sonne und sein eigenes im Schatten lag. Und wenn sie abends Holz hackten, schimpfte der andere, weil das Haus seines Nachbarn an der Sonne und sein eigenes im Schatten lag.

Auch die Frauen der Bauern waren unzufrieden, die eine am Morgen, die andere am Abend. Eines Morgens, als die beiden Frauen Wäsche aufhängten, schrie die eine, die am rechten Ufer wohnte, ein böses Wort zum linken Ufer hinüber. Und am Abend, als die beiden Frauen die Wäsche abnahmen, gab die andere, die am linken Ufer wohnte, das böse Wort zurück. Das liessen sich die Männer nicht gefallen. Sie sammelten grosse Steine und versuchten einander damit zu treffen. Doch der Fluss war so breit, dass die Steine ihr Ziel verfehlten und ins Wasser plumpsten.

Nur mittags, wenn die Sonne hoch am Himmel stand, herrschte Ruhe und Frieden. Die Kühe, die Pferde, die Ziegen und Schafe flüchteten sich in den Schatten, und die Bauern und ihre Frauen schnarchten unter einem Apfelbaum, die einen am linken, die andern am rechten Ufer.

Die beiden Kinder der Bauern aber sassen am Wasser und langweilten sich. Das eine schaute zum linken, das andere zum rechten Ufer hinüber. Wenn ich doch eine Ente wäre, dachte das eine. Wenn ich doch ein Schwan wäre, dachte das andere.
Doch eines schönen Tages, als die Kinder wieder an den Fluss kamen, war der Wasserspiegel gesunken, und aus den Wasser ragten so viele grosse Steine, dass die Kinder darüber hüpfen konnten.

Sie trafen in der Mitte zusammen. Sie betrachteten sich lange und freuten sich, dass sie beide Kinder waren, das eine ein Junge und das andere ein Mädchen. Sie setzten sich auf einen grossen Stein.

Sie betrachteten die Enten und die Schwäne. Doch dann fingen sie an, sich Geschichten zu erzählen, Geschichten vom linken und Geschichten vom rechten Ufer. Das Mädchen und der Junge verstanden sich so gut, dass sie nun jeden Mittag über die Steine hüpften, um sich in der Mitte zu treffen.

Die Eltern wunderten sich, woher ihre Kinder plötzlich Dinge wussten, von denen sie selbst noch nie gehört hatten. Doch eines Tages, nach einem langen Regen, hörten die Kinder auf Geschichten zu erzählen. Sie hörten auf zu lachen und zu singen.
Das Wasser im Fluss war wieder angestiegen und die Kinderbrücke verschwunden.

Da erfuhren die Eltern endlich dasMittagsgeheimnis ihrer Kinder, und sie fingen an nachzudenken. Als sie langegenug nachgedacht hatten, beschlossen sie, zusammen mit den Kindern, aus denübrig gebliebenen Steinen eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, so rund undschön wie der Bogen, den die Sonne am Himmel beschreibt.

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Jeden Tag erzählen wir einen Teil der Geschichte und wir haben selbst ein kleines Dorf erschaffen und bauen nun unsere eigene Brücke die uns verbinden soll.

Mit dem Lied“ Chum mir wänd es Licht azündä....“ von Peter Reber werden die Lichter in unsern Häusern angezündet und das selbstgebastelte Geschenk der Eltern überreicht.

Besten Dank an alle Eltern die mit sehr viel Hingabedabei gewesen sind und jedem einzelnen Kind nun eine grosse Freude überbringen können.

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In dem Sinne wünschen wir allen wunderschöne Weihnachten mit viel Licht und Wärme und einen super tollen Rutsch ins 2018 voller Zufriedenheit, Freude, Gesundheit und viel Glück.

Die Kinder vom KG Lochpünt mit Ilona Pick und Claudia Schällibaum